Da freut sich auch der Hund
Mit dem Hund in Urlaub zu fahren, ist im Oberallgäu kein Problem. Hier gibt es für Vierbeiner genügend Platz zu Laufen und Toben. Doch nicht überall sind Hunde erlaubt. Urlauber, die ihren treuen Gefährten gerne mitnehmen möchten, sollten sich vor Reisebeginn genau erkundigen, worauf zu achten ist und welche Unterkünfte für Hunde geeignet sind.
Die passende Unterkunft finden
Bevor die Reise mit dem Hund ins Oberallgäu losgehen kann, muss erst einmal der Urlaub geplant und eine geeignete Unterkunft gefunden werden. Hunde sind in den Ortschaften des Oberallgäus grundsätzlich gerne gesehen – aber eben nicht überall. Doch es gibt einige Ferienhäuser, -wohnungen und Hotels, in denen nicht nur die Hundehalter, sondern auch die Tiere gut umsorgt werden, entspannen können und in denen Hundegebell nicht als störend empfunden wird.
Manche dieser Unterkünfte bieten einen umfassenden Service für Hunde an: So stehen Decken, Handtücher und Näpfe kostenlos zur Verfügung sowie Trockenfutter. Hunde sind unter Umständen auch in den Frühstücksräumen erlaubt.
Ideal sind solche Unterkünfte, an die eine große, umzäunte Wiese angrenzt, auf dem sich die Vierbeiner nach Herzenslust austoben und frei laufen können. Die Hundehalter können indessen neue Kontakte knüpfen und mit anderen Hundefreunden ins Gespräch kommen.
Wer mal einen Tag ohne seinen Vierbeiner verbringen und es sich beim Wellness-Programm gut gehen lassen möchte oder einfach so mal lieber ohne Hund unterwegs ist, kann ihn auch in manchen Unterkünften betreuen lassen.
Mit dem Hund auf dem Hof
Im Allgäu gibt es einige Bauern- und Landhöfe, die für Urlauber Ferienwohnungen anbieten, in denen auch Hunde willkommen sind. Die Wohnungen sind ruhig gelegen und bieten einen wunderbaren Ausblick auf die schöne Landschaft und die Berge. In der Umgebung gibt es genügend Platz für Hunde, sodass sie den nötigen Auslauf bekommen und sich richtig austoben können.
Für die Hundehalter gibt es im Oberallgäu viele Sport- und Freizeitaktivitäten, die den Urlaub sehr abwechslungsreich machen. Auf den Höfen selbst wird ebenfalls etwas geboten: Im Sommer gibt es gemeinsame Grillabende, ansonsten kann man dort teilweise Schafswolle spinnen und filzen, Naturkränze binden oder sich nahe gelegene Aussichtstürme und Museen anschauen. Auf manchen Bauernhöfen ist es sogar möglich, bei den Arbeiten im Stall mitzuhelfen.
Unterwegs im Oberallgäu
Im Sommer bieten sich die zahlreichen Wanderwege für ausgedehnte Spaziergänge und lange Ausflüge mit dem Hund an, sodass er ausreichend Bewegung bekommt und ausgelastet ist. Ob durch den Wald, über Wiesen und Felder oder in den Bergen – für Spürnasen gibt es überall etwas zu entdecken.
Von Mai bis Oktober können die Bergbahnen in Oberstdorf und im Kleinwalsertal kostenlos und beliebig oft genutzt werden. Im Sommerurlaub ist das eine tolle Gelegenheit, mit dem Hund hinaufzufahren und die schöne Aussicht auf die Landschaft zu genießen.
Gerade beim Sommerurlaub, wenn die Temperaturen schnell in die Höhe klettern, ist es jedoch wichtig, dass sich Mensch und Tier nicht zu sehr anstrengen und unterwegs regelmäßig Pausen einlegen. Ausgedehnte Wandertouren sollten daher nicht zur Mittagszeit, sondern lieber am Vormittag vorgenommen werden, wenn es nicht ganz so warm ist.
Um den Hund im Sommer nicht zu überanstrengen und ihm trotzdem genug Bewegung und Spielspaß bieten zu können, sollten die Spaziergänge eher ruhig ausfallen und immer genug Trinkwasser für den Hund im Gepäck sein. Ansonsten ist es empfehlenswert, für die Mittagsstunden Orte aufzusuchen, die wenig direkte Sonneneinstrahlung haben, wie etwa schattige Wälder oder die Seite eines Berges, die von der Sonne abgewandt ist.
Willkommene Abkühlung am See
Eine tolle Abkühlung in den warmen Sommermonaten für Mensch und Tier: Baden im See. Füße und Pfoten ins Wasser zu strecken oder ganz schwimmen zu gehen, bringt Hundebesitzern und ihren Vierbeinern angenehme Temperaturen und viel Spaß.
Viele Seen im Allgäu liegen in Landschaftsschutzgebieten, weswegen Hunde dort meist Badeverbot haben. Doch in vielen anderen Seen dürfen auch die Vierbeiner mit ins Wasser. Dort können sie mit Artgenossen oder mit Bällen und Stöcken spielen. Einige Hunderassen halten sich besonders gerne im Wasser auf. Dazu gehören der Deutsche Schäferhund, Golden Retriever sowie der Labrador und der Neufundländer.
Am Grüntensee beispielsweise gibt es neben der Liegewiese einen Hundestrand, an dem die Hunde entspannen und sich abkühlen dürfen. Im Niedersonthofener See ist für Hunde eine bestimmte Stelle am Bachlauf vorgesehen, wo sie sich im Wasser tummeln können. Auch im Sonthofener Baggersee sowie im Siegelsee in Blaichach sind Hunde erlaubt.
Das könnte für den Hund gefährlich werden
Im Urlaub mit dem Hund über Weiden, im Wald und in den Bergen wandern zu gehen und den Vierbeiner nicht zuhause lassen zu müssen, ist für viele ein ganz besonderes Vergnügen. Wer aber nicht genug Acht gibt, kann sich und sein Tier schnell in gefährliche Situationen bringen.
Denn so manches Wildtier hat es auf Hunde abgesehen und kann durchaus mal zum Angriff übergehen, wenn es sich durch sie bedroht fühlt. So ist es möglich, dass der Hund während einer Bergtour plötzlich einem Steinbock gegenübersteht, der ihm und seinem Halter im schlimmsten Fall böse Verletzungen zufügen kann.
Auch Kühe können sich von einem Hund bedroht fühlen, selbst wenn dieser angeleint ist, und dann Mensch und Tier heftig attackieren. Das liegt daran, dass Wölfe zu den Feinden der Kühe zählen und somit Hund einen Beschützerinstinkt auslösen können, vor allem, wenn Jungtiere in der Herde sind.
Daher ist es besser, Kuhweiden zu umgehen und gegebenenfalls lieber einen Umweg in Kauf zu nehmen. Ansonsten können Hunde in den Bergen grundsätzlich frei laufen, sie müssen aber gut gehorchen und sofort zurück kommen, wenn sie gerufen werden, damit brenzlige Situationen vermieden werden können.
Darauf ist zu achten
Für eine Reise ins Allgäu sind keine speziellen Impfungen notwendig, die der Hund nicht auch sonst haben sollte. Allerdings ist eine Impfung gegen Tollwut zu empfehlen, da es trotz aller Vorsicht immer mal zu unangenehmen Zwischenfällen zwischen Hunden und wild lebenden Tieren kommen kann.
Ein Schutz gegen Zecken und andere gefährliche Parasiten ist ebenfalls ratsam, da sie sich schnell am Hund festbeißen können, wenn dieser über die Felder und durch die Wiesen läuft.
Wer mit der Familie und dem Hund ins Oberallgäu fährt und mit den Kindern auf einen Spielplatz gehen möchte, muss bedenken, dass Hunde dort grundsätzlich nicht erlaubt sind. Sie müssen in der Zeit also anderweitig beschäftigt und betreut werden. Auch sonst gibt es Gebiete und Orte, an denen Hunde nicht erlaubt sind oder zumindest angeleint werden müssen.
Zum Schutz wild lebender Tiere und ihren Brutstätten sowie aus Respekt vor Menschen, die Angst vor Hunden haben, ist es ratsam, den Hund in bestimmten Gebieten an die Leine zu nehmen. So sollten Hund innerhalb geschlossener Ortschaften, in Grünanlagen und auch im Wald, auf Viehweiden und auf den Bergen nicht frei herumlaufen und durch ihren Jagdtrieb womöglich andere Tiere gefährden. In Zoos sind Hund grundsätzlich erlaubt, müssen aber auch dort an der Leine geführt werden.
Die Hinterlassenschaften des Hundes sollten immer in speziellen Hundekottüten oder in einfachen Plastiktüten aufgesammelt und richtig entsorgt werden, damit Landschaften und Gehwege sauber bleiben. Das gilt auch für den Müll, der sich bei Tagestouren schnell ansammelt.
Denn was die wenigsten wissen: Müll und sogar Hundekot können für Kühe richtig gefährlich werden, weil sie ein ernstes hygienisches und gesundheitliches Risiko darstellen: Wenn sie auf den Wiesen liegen bleiben, von denen Futter für die Kühe gewonnen wird, und Bestandteile davon mit der Nahrung aufgenommen werden, kann das für die Kühe problematisch werden. Hundekot ist im Gegensatz zur Gülle nicht als Düngemittel geeignet.